Proteine in Massen und wenig Ballaststoffe – DARUM macht eine eiweißreiche Ernährung krank!
In einer Welt, in der Fitness, Muskelaufbau und Low-Carb-Trends im Fokus stehen, hat sich eiweißreiche Ernährung als der ultimative Weg zu Gesundheit und Gewichtsverlust etabliert. Proteinshakes, Hähnchenbrust en masse und kohlenhydratfreie Diäten liegen voll im Trend. Doch während Eiweiß unbestreitbar eine wichtige Rolle im Körper spielt, wird oft vergessen: Zu viel des Guten – besonders in Kombination mit ballaststoffarmen Lebensmitteln – kann langfristig krank machen.
In diesem Blogbeitrag erklären wir, warum eine einseitige, eiweißreiche Ernährung gesundheitliche Risiken birgt, worauf du achten solltest und wie du dein Essverhalten ausgewogen gestaltest.
Warum Eiweiß überhaupt wichtig ist
Proteine sind essenziell für unseren Körper – sie bestehen aus Aminosäuren, den „Bausteinen des Lebens“, und spielen eine entscheidende Rolle beim Muskelaufbau, bei der Hormonproduktion, der Enzymaktivität und bei der Reparatur von Gewebe. Jeder Mensch braucht Proteine. Aber: Der Bedarf liegt in der Regel bei etwa 0,8 – 1,5 g Protein pro Kilogramm Körpergewicht täglich – Sportler und körperlich stark arbeitende Menschen benötigen ggf. etwas mehr.
In der Realität konsumieren viele Menschen heute jedoch zwei- bis dreimal so viel Eiweiß wie notwendig – vor allem in Form von tierischen Produkten, Proteinpulvern und Diätdrinks.
Die Schattenseite: Zu viel Eiweiß kann krank machen
1. Belastung der Nieren
Ein dauerhaft hoher Proteinkonsum kann die Nieren belasten. Vor allem bei Menschen mit bereits bestehenden Nierenerkrankungen kann zu viel Eiweiß zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion führen. Zwar sind gesunde Nieren grundsätzlich in der Lage, überschüssige Stickstoffverbindungen (ein Nebenprodukt beim Proteinabbau) auszuscheiden, aber eine ständige Überforderung kann langfristig problematisch werden.
2. Störungen im Säure-Basen-Haushalt
Besonders tierisches Eiweiß wirkt im Körper „säurebildend“. Ohne ausreichend basische Gegenpole – in Form von Obst, Gemüse und insbesondere Ballaststoffen – kann es zu einer chronischen latenten Übersäuerung kommen. Diese wird mit Müdigkeit, Gelenkschmerzen und langfristig sogar mit Osteoporose in Verbindung gebracht.
3. Ballaststoffarme Ernährung – ein stiller Risikofaktor
Viele hochproteinhaltige Diäten verzichten bewusst auf kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte oder Obst – und damit automatisch auch auf Ballaststoffe. Doch Ballaststoffe sind lebenswichtig für unsere Verdauung, die Darmgesundheit und sogar unser Immunsystem.
Eine zu geringe Ballaststoffaufnahme kann:
- die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen,
- zu Verstopfung und Blähungen führen,
- das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen,
- chronische Entzündungen begünstigen,
- das Risiko für Darmkrebs steigern.
Wusstest du, dass die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) eine tägliche Ballaststoffzufuhr von mindestens 30 Gramm empfiehlt? Die Realität liegt oft weit darunter – besonders bei Low-Carb-Fans.
Der Teufelskreis: Wenig Kohlenhydrate = wenig Energie
Viele Menschen schwören auf eiweißreiche Ernährung, um schnell Gewicht zu verlieren. Anfangs funktioniert das auch – durch den Wegfall von Kohlenhydraten sinkt der Blutzuckerspiegel, der Körper zapft Fettreserven an und Wasser wird ausgeschieden. Doch spätestens nach Wochen oder Monaten stellen sich oft Erschöpfung, Konzentrationsprobleme oder Heißhunger ein.
Und was viele vergessen: Kohlenhydrate (vor allem komplexe) sind die wichtigste Energiequelle für Gehirn und Muskulatur. Wer sie dauerhaft vernachlässigt, riskiert Leistungseinbußen und einen schlechten Nährstoffstatus – denn viele wichtige Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe stecken in pflanzlichen, ballaststoffreichen Lebensmitteln.
Fazit: Balance ist der Schlüssel
Es geht nicht darum, Proteine zu verteufeln – sie sind und bleiben ein essenzieller Bestandteil unserer Ernährung. Aber wie bei allen Dingen im Leben gilt: Das richtige Maß ist entscheidend.
👉 Eine gesunde Ernährung ist ausgewogen und enthält neben ausreichendem Eiweiß auch Kohlenhydrate, gesunde Fette, Mikronährstoffe und – ganz besonders – Ballaststoffe.
👉 Wer regelmäßig Sport treibt, kann seinen Eiweißbedarf bewusst decken – am besten jedoch aus natürlichen Quellen wie Hülsenfrüchten, Nüssen, Vollkornprodukten, Fisch und pflanzlichen Alternativen.
👉 Achte darauf, dass jede Mahlzeit bunte Vielfalt auf den Teller bringt – das freut nicht nur deinen Darm, sondern deinen ganzen Körper!
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**Unser Tipp:** Wenn du dir unsicher bist, ob deine Ernährung ausgewogen ist, führe doch mal ein Ernährungstagebuch oder lass dich von einer Ernährungsberaterin oder einem Arzt beraten. Denn Gesundheit beginnt auf dem Teller – aber nur, wenn dieser auch voll wertvoller Inhaltsstoffe ist.
🧠🧡 Iss dich gesund – nicht nur eiweißreich, sondern vor allem ausgewogen!




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